Die HTW Dresden war auf der Suche nach einem regionalen Unternehmen, spezialisiert auf Sonderlösungen in verschiedensten Maschinenbaurichtungen. Sie wollte einen Versuchsstand installieren, in der den Studenten erklärt und veranschaulicht wird, wie erneuerbare Energien sinnvoll genutzt und eingesetzt werden können. Dies sollte mit einer Francis-Turbine geschehen, wie sie in vielen Wasserkraftwerken eingesetzt wird. Ein Raum in der Hochschule war schnell gefunden, im Hinblick auf die Komplexität der Gesamtanlage waren die Platzverhältnisse aber beengt.
Hohe Anforderungen an die Mess- und Regelungstechnik
Gleichzeitig war es den Professoren auch wichtig, Studierenden anderer Fachrichtungen neben dem allgemeinen Maschinenbau den Versuchsstand näher zu bringen. Hierzu konnte verschiedenste Mess- und Regelungstechnik zum Einsatz kommen. So sollten an diesem Versuchsstand z.B. mit Durchflussmesser und Drehmomentmesswellen auch die Fachrichtungen der Strömungslehre und der technischen Mechanik unterrichtet werden. Dieser Punkt machte die Aufgabe in Kombination mit dem sowieso stark eingeschränkten Platzangebot besonders anspruchsvoll.
Mit diesen schon recht genauen Vorstellungen der Mess- und Reglungstechnik wurde KMV Müller aus Dresden zur ersten Sitzung eingeladen. Nun war es die Aufgabe, ein Konzept zu erarbeiten, das alle Bauteile sinnvoll und praktikabel in das System integriert. Anhand von 3D-Konstruktionsprogrammen haben wir erste Lösungen Lösungen präsentiert und gemeinsam mit der HTW verfeinert.
Konkrete Projektplanung mit der HTW Dresden
Eine Mitbestimmung bei der konstruktiven Lösungsfindung ist für viele Kunden ein wesentlicher Punkt bei der Auswahl des passenden Unternehmens: „Niemand weiß besser, was er will, als der Kunde selbst.“ Der ständige Austausch zwischen Hochschule und KMV war unabdingbar und die stetige Mitarbeit der Hochschulmitarbeiter von beiden Seiten gewünscht. Technische Feinheiten wie die Auslegung der richtigen Pumpe oder die Ermittlung und Konzipierung eines geeigneten Wasserbehälters sind nur einige der vielen wichtigen Absprachen.
Der entscheidende Grund für die Realisierung des Projektes durch uns war letztendlich vor allem unser gebündeltes Fachwissen in der Konstruktions- und Fertigungsabteilung. In Lehr- und Schulungseinrichtungen gilt ein hohes Maß an Sicherheit. Dies musste an der gesamten Anlage berücksichtigt werden. Alle rotierenden Teile mussten aus diesem Grund mit einer Schutzverkleidung versehen werden.
Die Vorteile eines kompetenten regionalen Partners
Ein weiterer Vorteil für KMV Müller war sicherlich auch die regionale Nähe zur HTW Dresden. Hierdurch war es uns schnell möglich, Termine abzustimmen und in persönlichen Gesprächen Fragen und Probleme zu besprechen. Bei Anpassungen an der Anlage war es uns praktisch direkt um die Ecke möglich, unseren eignen Maschinenpark zu nutzen. So konnten die Anpassungen ohne großen Zeitverlust durchgeführt werden. Mit einer Anlage Strom zu erzeugen und sichtbar zu machen, war etwas Einmaliges in der Firmengeschichte von KMV Müller.
Aufbau des Versuchsstands Francis-Turbine
Da einige Komponenten wie die Turbine mehrere Monate Lieferzeit hatten, war das Projekt mit einer Bauzeit von einem Jahr veranschlagt. Einige Anschlussmaße der Turbine konnten erst nach der Lieferung überprüft werden. Trotz dieser Unsicherheitsfaktoren haben wir das Projekt wie geplant umgesetzt. Das Feedback des Kunden war entsprechend durchgehend positiv. Aufgrund des Erfolgs wurden kleinere zusätzliche Anfragen und Projekte in den vergangenen Jahren realisiert. Ebenso haben wir in der Zwischenzeit eine Kameraprüfvorrichtung für Papier für ein Forschungsinstitut der Papierindustrie realisiert.