Six Sigma: Mit schwarzem Gürtel die Prozessqualität steigern

Es gibt zahlreiche erfolgsversprechende Ansätze, um sich gut funktionierenden Prozessen zu nähern

Six Sigma: So optimieren Sie die Qualität Ihrer Prozesse

Nachdem bereits die japanische Verbesserungsphilosophie der Lean Production, die 7 Muda und auch die 5S-Methode vorgestellt wurden, geht es nun um Six Sigma. Hinter diesem zunächst etwas nebulös klingenden Namen verbirgt sich ein äußerst durchdachtes Verfahren, das auf statistischer Grundlage bestehende Prozesse optimiert. Dabei geht es allerdings nicht um die Durchlaufzeit, sondern die Qualität des Prozesses an sich.

Wofür steht Six Sigma?

Sigma ist der 18. Buchstabe des griechischen Alphabets. Der englische Mathematiker Francis Garlton benutzte ihn als Bezeichnung für das Maß einer Streuung einer Variablen um ihren Mittelwert. Dabei griff er die innovativen Vorarbeiten seines Kollegen Carl Friedrich Gauß zurück. Ihn dürften die meisten wohl noch durch seine Platzierung auf dem 10-Mark-Schein gut in Erinnerung haben.

Doch was bedeutet es, wenn jemand sagt, dass Six Sigma vorliegen?

In diesem Fall ist es so, dass in einem Prozess zu 99,9996 % keine Fehler vorliegen. Dies bedeutet, dass bei einer Million Fehlermöglichleiten lediglich 3,4 Fehler passieren. Wie beeindruckend dies ist, wird im Vergleich zum Arbeitsalltag in Unternehmen deutlich, die keine entsprechende Optimierung betreiben. Dort gibt es 3 bis 4 Sigma (93,3 bis 99,4 % Erfolgsquote). 4 Sigma bedeuten bei einer Million Fehlermöglichkeiten 6210 Fehler, was nicht unerheblich ist.

DMAIC: Der Teufel steckt im Detail

Wenn Sie einen Prozess auf Six-Sigma-Grundlage verändern möchten, sollten Sie es zusätzlich auf Basis des DMAIC-Zyklus angehen. Die Abkürzung DMAIC steht für Define (Definieren), Measure (Messen), Analyze (Analysieren), Improve (Verbessern) und Control (Überwachen). Es geht hier darum, Ihre bestehenden Prozesse in so kleine Bestandteile wie möglich aufzugliedern. Denn je mehr Punkte Ihnen zur Verfügung stehen, desto mehr Stellen haben Sie auch, an denen Sie ansetzen können, um die Effizienzschrauben anzuziehen.

Hier sind für Sie die einzelnen DMAIC-Phasen:

Define: Identifizieren Sie die Anforderungen des Kunden und die zu verbessernden Aspekte des Prozesses. Beschreiben Sie die aktuell vorliegenden Probleme genau. Anschließend dokumentieren Sie Ist-Zustand, Fehlerquellen, Umfang und Mitglieder des Projekts sowie Ressourcen und zeitliche Planung.

Measure: Finden Sie Instrumente und Methoden, um so exakt wie möglich messen zu können. Nur anhand von detaillierten Datenerhebungen lässt sich genau erkennen, wo die Probleme eigentlich liegen. Dadurch finden Sie eine profunde Basis für die Optimierung.

Analyze: Dieser Phase kommt allergrößte Bedeutung zu. Machen Sie sich an die Identifizierung, Verifizierung und Quantifizierung von Fehlern. Wenn Sie hier die richtigen Schlüssen ziehen, sind Sie der Lösung ein entscheidendes Stück näher gerückt.

Improve: Finden Sie aufgrund der vorliegenden Daten und Analysen handfeste Strategien zur Verbesserung. Danach stehen Planung, ausführliches Testen und schließlich die Implementierung auf dem Programm.

Control: Verankern Sie die ermittelten Maßnahmen im Alltag Ihres Unternehmens. Es ist entscheidend, dass der Prozess einer fortlaufenden (statistischen) Überwachung untersteht. Verbessern Sie kontinuierlich. Für den zu erwartenden Fall von Prozessabweichungen sollten Sie sich vorab passende Maßnahmen zur raschen Korrektur überlegen.

Nur Mitarbeiter, die eine spezielle Ausbildung oder Weiterbildung erfahren haben, kommen dafür in Frage. Sie alle tragen Bezeichnungen, die durch die Gürtelfarben japanischer Kampfsportarten inspiriert sind. Dementsprechend zeichnen sich die Beziehungen innerhalb eines Six-Sigma-Teams durch feste Hierarchien aus. An der Spitze der Rangordnung befindet sich der Master Black Belt. Er trainiert die Black und Green Belts. Kennzahlen-Definition und strategische Ausrichtung sind sein Metier.

Dem Black Belt obliegen Projektleitung und das Training der übrigen Mitglieder seines Projektteams. Der meist aus dem mittleren Management stammende Green Belt ist zwar direkt dem Black Belt unterstellt, leitet aber auch eigene Projekte. Seine Hauptaufgabe besteht in der Sammlung und Auswertung von Daten. Beim Yellow Belt handelt es sich um ein normales Mitglied eines Teams, das Maßnahmen zur Prozessverbesserung bewertet. Problemlösung vor Ort ist schließlich die Aufgabe des White Belt.
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