Vollautomatische Hydrolager-Befüllanlage

Eine vollautomatische Hydrolager-Befüllanlage, die schnell auf Modellwechsel reagiert

Der Bau einer Befüllanlage für hydraulisch gedämpfte Lager (Hydrolager) – das war die Aufgabe des Kunden der Firma REKO rubbertech GmbH, Sondermaschinenbauer und item pluspartner aus Östringen. Der Entschluss, die Anlage auf Basis von item Aluminiumprofilen anstelle von Stahl zu bauen, erwies sich dabei als goldrichtig.

Produktdetails und Herausforderungen

Hydrolager werden zur Befestigung des Motors und des Getriebes an der Fahrzeugkarosserie verwendet. Sie dienen darüber hinaus zur Schwingungsentkopplung von der Karosserie, bzw. vom Motor.

Durch die Weiterentwicklung und Umkonstruktion, etwa bei einem Fahrzeugmodellwechsel, muss die Geometrie des Hydrolagers ab und zu angepasst werden. Im aktuellen Fall wurde diese Anpassung allerdings zu einem Zeitpunkt notwendig, an dem die Anlage bereits fast fertig montiert war.

Das Hydrolager wurde unter anderem in der Höhe verkleinert, so dass zwischen Befüllkopf a und Aufnahmeeinheit bein Höhenversatz c entstand, der nun ausgeglichen werden musste.

Da das Maschinengestell aus item Aluminiumprofilen und nicht aus Stahl bestand, konnte durch den einfachen Austausch zweier item Querprofile dieser Versatz schnell ausgeglichen und das Problem innerhalb von zwei Stunden gelöst werden.

Im Gegensatz dazu hätten bei einer herkömmlich geschweißten Lösung diese Umbauarbeiten mindestens drei Wochen in Anspruch genommen, da zusätzliche Arbeitsschritte notwendig geworden wäre

  • Aufwendiger Transport der Anlage zu einem Fräsportal. Dort muss durch die begrenzten Maschinenkapazitäten oft mit langen Wartezeiten gerechnet werden.
  • Demontage von Bauteilen, die vor dem Schweißprozess geschützt werden müssen.
  • Abflexen des Bauteils, dessen Position verändert werden muss.
  • Schweißen des Bauteils an der neuen Position.
  • Grundieren und trocken.
  • Lackieren und trocknen.
  • Montage der Bauteile, die aus Schutzgründen zuvor demontiert wurden.
  • Rücktransport.

Da das Maschinengestell aus Aluminiumprofilen bestand, konnten zeitaufwändige und kostenintensive Arbeitsschritte alle vermieden werden und die Anlage im vereinbarten Zeitrahmen fertiggestellt werden.

Im schlimmsten Fall hätte durch den Schweißverzug (eine thermisch induzierte Eigenspannung) das Gestell komplett erneuert werden müssen. Grund hierfür ist, dass die zusätzliche Behandlung und erneute Schweißung die Thermobilanz des Materials überschreitet. Zudem wäre es für die Dauer des Umbaus zu einem Produktionsausfall gekommen.

Bevor sie zum Einsatz kommen, müssen Hydrolager mit einem hochviskosen Medium befüllt werden.

Dazu wird vor dem Befüllprozess das zu befüllende Motorlager in einer angepassten Bauteilaufnahme d vorgespannt. Damit wird die spätere Einbausituation im Fahrzeug simuliert. Im Entgasungsbehälter e wird dann zunächst das Medium entgast, beruhigt und im Bedarfsfall temperiert. Anschließend wird es in einen Vorratsbehälter f umgepumpt und im Dosierbehälter g je nach Füllvolumen des Lagers exakt dosiert.

Der Befüllkopf senkt sich auf das Lager und evakuiert es mit bis zu 3 mbar. Nachfolgend wird das Medium in das Lager gepresst und das Bauteil mit einer Kugel oder einem Niet verschlossen. Das Vakuum und die zuvor durchgeführte Entgasung des Mediums ermöglichen damit eine nahezu hundertprozentige Befüllung des Lagers. Diese beeinflusst die Steifigkeit und Dämpfung – und damit die Fahreigenschaften des Autos.

Zusammenfassung

Projekte in der Automobilindustrie dauern häufig lang in der Entscheidungsphase, müssen danach allerdings so schnell wie möglich realisiert werden. Sollten die für den Bau der Anlage geplanten Aluminiumprofile einmal nicht in ausreichender Menge im firmeneigenen Lager vorrätig sein, werden die Nachbestellung in der Regel nach zwei Tagen ins Haus geliefert. Projekte können damit deutlich schneller begonnen und fertigstellt werden. Bei Stahl hingegen verzögert sich bereits der Projektstart, da mit Lieferzeiten von zwei bis drei Wochen gerechnet werden muss.

Nicht nur deshalb setzte REKO schon vor Beginn der item pluspartnerschaft auf Maschinengestelle aus item Aluminium. Die Anlagen sind in den Maschinenparks der Kunden immer auch ein optisches Highlight. Zukünftige REKO Maschinen werden deshalb mit geschlossenen item Aluminiumprofilen ausgeliefert. Diese verstärken den Effekt nochmals.

Diesen Beitrag weiterempfehlen


Weitere Beiträge, die Sie interessieren könnten