Bodennietgerät für Leichtbau-Anhänger

Bei der Konstruktion von Lkw-Anhängern für den Fernverkehr ist Leichtbau angesagt.

Der Leichtbau-Herausforderung muss sich auch ein Kunde des item pluspartners Herrtwich GmbH mit Sitz in Rodgau stellen.

Damit Fuhrunternehmen wettbewerbsfähig bleiben, stellt die Erhöhung der Nutzlast ein Kernziel dar. Denn das zulässige Gesamtgewicht ist gesetzlich begrenzt. Fahrzeuge mit einem niedrigeren Leergewicht können mehr Fracht transportieren und verbrauchen weniger Kraftstoff.

Produktdetails

Für Lkw-Trailer werden daher immer dünnere Stahlkonstruktionen in Mischbauweise verwendet. Dies führt insbesondere zu zwei Problemstellungen: Zum einen steigt das Risiko, dass sich Schraubverbindungen durch während der Fahrt auftretende Vibrationen lösen. Zum anderen steht deutlich weniger Gewindegang für eine sichere Verbindung zur Verfügung. Um eine dauerhafte Verbindung zu gewährleisten, verspricht sich der Trailerhersteller eine Verbesserung durch vernietete Bodenplatten. Da die durchschnittliche Verladefläche lediglich knapp 20 qm beträgt, ist diese Lösung auch aus ergonomischen Gesichtspunkten sehr anspruchsvoll.

Als Problemlösung plante, konstruierte und montierte der item pluspartner Herrtwich GmbH ein Gerät zur halbautomatischen Verarbeitung von speziellen Bodenblindnieten. Die rund 50 kg schwere Konstruktion wird vom Werker auf dem Lkw-Trailer positioniert. Durch leichtes Kippen und rückwärtig angebrachte Rollen a wird das Gerät mobil und beweglich. Die exakte Positionierung erfolgt durch federgeführte Kugelrollen, die sich unterhalb des Aufbaus befinden. Sie fahren automatisch aus, wenn der Werker sich nicht am Gerät befindet. Betritt der Werker wieder den Aufbau, versenken sich die Kugelrollen und das Gerät steht stabil auf der zu vernietenden Holzplatte.

Der Nietvorgang umfasst zwei aufeinanderfolgende Prozesse. Ist das Gerät positioniert, steigt der Werker auf die Aluminiumplatte b und bohrt mit der Zweihand-Auslösung c das für den Blindniet notwendige Loch. Über einen Pneumatikzylinder d fährt die Bohrmaschine e herunter und nach dem Bohren wieder an ihre Ursprungsposition zurück.

Das Nietgerät f ist auf einer Platte fixiert. Diese kann der Werker über die vertikalen Stangen g nach links verschieben, sodass sich das Nietgerät exakt über dem Bohrloch befindet. Dann wird der Niet in das Zuführrohr h eingeworfen, über eine 2-Klammern-Mechanik entnommen und unterhalb des Nietgeräts positioniert.

Das Nietgerät wird pneumatisch über den Niet geführt, nimmt diesen auf, führt den Blindniet in das Bohrloch ein und verbindet die Stahlkonstruktion mit der Schichtholzplatte.

Am Ende des Nietvorgangs verbleibt der sogenannte Restnietdorn. Dieser wird mit Druckluft nach oben befördert und landet in einem schwarzen Auffangbehälter i. Das Bodennietgerät wird dann vom Werker neu positioniert und der Prozess kann von vorne beginnen.

Sonderanforderung

Die Versorgung des Bodennietgeräts mit Druckluft und Strom erfolgt extern. Die Zweihandauslösung ist mechanisch-pneumatisch geregelt.

Lösung

Für die Konstruktion und Bewegungsabläufe wurden Lagereinheiten von item verbaut. Wellenklemmprofile befestigen dabei die Welle an einem Aluminiumprofil 80 x 40. Das item Basisprofil der Linie 8 eignet sich besonders für Konstruktionen mit hohem Anspruch an Belastbarkeit und Ermüdungsfreiheit.

Die Bohrmaschine bezieht den benötigten Strom über eine externe Dose. Von hier wird das Kabel zum externen Ein-/Ausschalter geführt, so dass diese bequem bedient werden kann. Das Bodennietgerät lässt sich durch die angebrachte Transportöse problemlos verladen.

Vorteile

Der teilautomatisierte Nietvorgang entlastet den Werker bei seiner Arbeit und ermöglicht ein schnelleres, präziseres Arbeiten. Bis zu sechs Werker können sich gleichzeitig durch den Trailer arbeiten.

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