Kommissionierung pick by light

Spot on: Kommissionierungsexperte von mavotec im Interview

Die Konstruktion von „Pick-by-Light“-Systemen zur Kommissionierung ist eines der Kompetenzgebiete von mavotec.

Joachim Böttcher ist Geschäftsführer der mavotec Maschinen- und Vorrichtungsbau GmbH. Dort setzt man in der Intralogistic seit langem auf das beleglose Kommissionierungsverfahren „Pick-by-Light”.

Herr Böttcher erläutert in diesem Interview die Funktionsweise, Einsatzmöglichkeiten und Unterschiede zu alternativen Systemen.

Ralf Eickhorn:
Herr Böttcher, vielen Dank dass Sie sich die Zeit nehmen und uns zum Thema Intralogistik ein paar Fragen beantworten. Die Zeiten, in denen Lagerarbeiter mit langen Kommissionslisten und den Artikel suchend durch die Lagerhallen liefen sind Geschichte. Nun wird nach dem System „Pick-by-Light“ kommissioniert.

Was beschreibt der Ausdruck „Pick-by-Light“?

Bei dem sogenannten Pick-by-Light-Verfahren handelt es sich um ein belegloses Kommissionierungsverfahren. Dieses operiert ohne Kommissionier- oder Pickliste. Eine Lampe am Entnahmefach signalisiert dem Kommissionierer, wo Artikel aufgenommen werden sollen.

Ralf Eickhorn:

Was bedeutet im Gegensatz dazu „Put-to-Light“?

Joachim Böttcher:
Put-to-Light bezeichnet das genau umgekehrte Verfahren. Sprich: Dort wo eine Lampe aufleuchtet, legt der Kommissionierer die entsprechende Ware hinein.

Ralf Eickhorn:

Was sind die Vorteile des Pick-by-Light-Verfahrens?

Joachim Böttcher:
Pick-by-Light bietet Unternehmen viele Vorteile, die die Betriebseffizienz steigern. Zum Beispiel eine verringerte Suchzeit, weniger Pickfehler und Retouren sowie stark verkürzte Auftragsdurchlaufzeiten. Dadurch ergibt sich wiederum eine höhere Rentabilität und auch eine hohe Kundenzufriedenheit.

Ralf Eickhorn:

Was sind die Nachteile des Pick-by-Light-Verfahrens?

Joachim Böttcher:
Das kann man eigentlich nicht sagen. Würde beispielsweise das System ausfallen, wird dies sofort erkannt, gemeldet und der Techniker macht sich auf Fehlersuche.

Ralf Eickhorn:

Für welche Kundengruppen ist das Pick-by-Light-System besonders empfehlenswert?

Joachim Böttcher:
Das System ist vor allem an Arbeitsplätzen einzusetzen, bei denen eine kurze Anlernzeit der Mitarbeiter vorgesehen ist. Egal, ob in der Luftfahrtbranche, der Automobilindustrie oder bei Industrieunternehmen.

Ralf Eickhorn:

Was muss beachtet werden, wenn man alle Vorteile eines Pick-by-Light-Systems nutzen möchte?

Joachim Böttcher:
Um das Beste aus dem Pick-by-Light-System herauszuholen, müssen die Auftragsdaten schnell und sicher übertragen werden. Gleiches gilt auch für Quittier-, Korrektur- und Sonderfunktionsmeldungen. Daher ist die Anbindung an das übergeordnete System von großer Bedeutung. Dabei handelt es sich meist um ein zuverlässiges und erprobtes Lagerverwaltungssystem oder ein ERP-Programm.

Ralf Eickhorn:

Können mehrere Aufträge in einem Vorgang gebündelt werden?

Joachim Böttcher:
Sollen zur gleichen Zeit mehrere Aufträge von verschiedenen Kommissionierern erledigt werden, werden diese farblich unterschieden.

Ralf Eickhorn:

Wie genau kann man sich einen Pick-by-Light-Vorgang vorstellen?

Joachim Böttcher:
Zunächst einmal werden bei Pick-by-Light mehrere Kommissionierungsaufträge gebündelt, entsprechend der verfügbaren Fächer auf dem Kommissionierungsfahrzeug. Der Kommissionierer hat dann die Aufgabe, die Einzelaufträge mit dem Fahrzeug und den Fächern zusammenzubringen. Über die Bedienerführung auf dem Display wird der Kommissionierer mit dem Fahrzeug wegeoptimiert von einer Entnahmestelle zur nächsten geführt. Über Fachanzeigen im Fahrzeug wird das jeweils richtige Ablagefach sowie die Ablagemenge angegeben. Dabei werden alle Vorgänge per Knopfdruck quittiert und an das Hostsystem zurückgemeldet. So können gleichzeitig mehrere Aufträge für verschiedene Kunden kommissioniert werden.

Ralf Eickhorn:

Gibt es eine einheitliche Pick-by-Light-Lösung, die für alle Kunden passt?

Joachim Böttcher:
Nein, das gibt es nicht. Damit sich ein Pick-by-Light-Konzept lohnt, müssen Abläufe und Prozesse genau definiert und kundenspezifisch angepasst werden. um die verschiedenen Wünsche und Ansprüche unserer zahlreichen Kunden bedienen zu können verwenden wir seit Jahren die große Palette der item-Komponenten. Individuell und modular entstehen hier unsere anspruchsvollen Lösungen.  

Ralf Eickhorn:

Ich bedanke mich bei ihnen Herr Böttcher, dass sie sich die Zeit für dieses interessante Interview genommen haben.

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