Laserschutzkabinen von TRIMA-TEC – Energiereiche Laser sicher nutzen

Experteninterview mit Mathias Schacht

item: Hallo Herr Schacht. Sie sind Geschäftsführer des 2009 gegründeten Sondermaschinenbauers und industriellen Dienstleister TRIMA TEC aus Garbsen bei Hannover. Heute arbeiten Sie und Ihre 12 Mitarbeiter als Spezialisten für Laserschutzkabinen als Serien- und Sonderlösung. Fangen wir von vorne an: Wo und warum kommen Laser heutzutage zum Einsatz? 

Mathias Schacht: Lasertechnik wird in verschiedensten Bereichen der Industrie, aber auch in der Medizin, Vermessungstechnik oder in ganz alltäglichen Dingen wie Druckern genutzt. Bleiben wir aber bei unserem Spezialgebiet der industriellen Nutzung von Lasern: Das gebündelte Licht wird in der Regel zum Schneiden, Bohren und der allgemeinen Bearbeitung von verschiedensten Materialien genutzt. Aber auch die Traceability, also die Nachverfolgbarkeit von Einzelteilen oder vollständigen Komponenten, wird immer häufiger durch eine Laserbeschriftung sichergestellt. Aktuell gibt es für beide Anwendungsbereiche keine präzisere und effektivere Methode als die Lasertechnik.

 

item: Lassen Sie uns genauer über die Einsatzbereiche der Laser sprechen. Wie kann man sich den Bearbeitungs- und Beschriftungsprozess vorstellen?

Mathias Schacht: Vor allem energiereich. Lasersysteme sind in der Lage binnen Sekunden verschiedenste Metalle, Kunststoffe, Textilien, Holz oder Leder im Mikrometer-Bereich zu pulverisieren. Dies geschieht mit einem Impuls, also dem Auftreffen des Laserstrahls auf die anvisierte Oberfläche, die diese beim Schneiden, Abtrennen oder Erodieren punktgenau bearbeitet. Neben dem Laserschneiden spielt daher auch die Lasermarkierung beziehungsweise Lasergravierung eine große Rolle. Statt Produktinformationen nur oberflächlich auf die jeweiligen Teile zu drucken, wird die Rück- und Nachverfolgbarkeit mit Lasern in der Regel als Data-Matrix- oder Strichcode direkt in das Produkt gelasert. Zerspaner und Zulieferer aus der Automobilbranche, aber auch Unternehmen aus der Medizintechnik nutzen mittlerweile Lasertechnik zur langlebigen Traceability. Auch wir als item pluspartner merken, dass Laser und der passende Laserschutz aus der Industrie nicht mehr wegzudenken sind.

 

item: Was meinen Sie damit genau?

Mathias Schacht: Laser sind in der Industrie zwar viele verfügbar, passende Schutzeinrichtungen aber kaum vorhanden. Die Laserbearbeitung an sich setzt – je nach Material – unterschiedliche Giftstoffe frei. Zusätzlich muss der Brennraum einer solchen Laserschutzkabine zu 100 % hermetisch gegen Licht abgedichtet sein. Nur so gelangt weder der Laser noch die beim Laservorgang entstehenden hochtoxischen Dämpfe, Gase, Stäube und Nano-Partikel nach außen. Wir selbst standen mit dem japanischen Hersteller Keyence vor etwa drei Jahren vor derselben Herausforderung:  Das Angebot von Laserschutzgehäusen bediente keineswegs die Nachfrage in der Industrie. Deshalb entschieden wir uns ganz pragmatisch dazu, eigene Laserschutzgehäuse zu bauen. Sozusagen aus der Not heraus erstellten wir daraufhin unser erstes eigenes Laserschutzgehäuse als Sonderbau: das zweikanalig gesicherte LSG300. Von unserem „Serienmodell“ haben wir in 1 ½ Jahren insgesamt 19 Einheiten an Zerspaner, Maschinenbauer oder kleinere Werkstätten verkauft. Die Nachfrage nach spezialisierten Sonderbauten als Auftischvarianten mit Hub- oder Schiebetüren ist dabei enorm hoch. 

 

item: Dank TRIMA-TEC werden Laser somit heutzutage auch im kleineren Maßstab nutzbar. Lassen Sie uns abschließend noch kurz über die Zukunft der Lasertechnik sprechen: Wie sehen Sie deren Entwicklung? 

Mathias Schacht: Einen Satz, den ich bei dieser Fragestellung gerne benutze, ist: „Laser sind für mich die neuen Drucker“. Klar, der Energieaufwand und die Leistung der als Schweiß- und Schneidanlagen geltenden Laser liegt in einer ganz anderen Klasse. Dennoch haben wir festgestellt, dass die Beschriftung zur Traceability in vielen Bereichen bereits zum Einsatz kommt. Sei es auf Überrollbügeln bei Rennautos oder nahezu dauerhaft auf Batterien. 

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